Titicacasee

Mit einer Lage von 3810 Metern über dem Meeresspiegel gilt der Titicacasee als der höchste, schiffbare See der Welt. Mit fast 8600 Quadratkilometern Fläche ist er der zweitgrößte See Südamerikas und in etwa 15 mal so groß wie der Bodensee. Er liegt nur rund 70 Kilometer von La Paz entfernt und kann von dort aus mit unserem Chauffeur erreicht werden. Dabei können Sie immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den tiefblauen See und die schneebedeckten Gipfel der dahinterliegenden Königskordillere erhaschen.

Noch vor etwa 12.000 Jahren bildete der Titicacasee mit dem Salar de Uyuni, der heute ausgetrocknet ist und dem Poopó den Lago Tauca, ein See der damals geschätzt unglaubliche 52.000 Quadratkilometer groaß war. Heute ist der Titicacasee in etwa 190 Kilometer lang und 60 Kilometer breit, an der tiefsten Stelle ist er ca. 280 Meter tief. Gespeist wird der Titicacasee von über 25 Flüssen, von ihm weg fließt nur ein Fluss.

Durch den Titicacasee verläuft außerdem die Landesgrenze zwischen Bolivien und Peru. Der größere Teil, etwa 3400 Quadratkilometer, gehört zu Bolivien, der restliche Teil zu Peru.

Um den Titicacasee herrscht ein angenehmes Mikroklima, das sich merklich von dem ansonsten rauen Andenklima unterscheidet. Die Wassertemperatur ca. zwischen 10 bis 13 °C und hebt sich von den eisigen Temperaturen, die um den See herum herrschen ab. Der Wasserspeicher des Titicacasees beeinflusst die Anbaumöglichkeiten in der Region; hier gedeihen Mais und Gerste sowie Kartoffeln. Die Titicacasee-Region gilt sogar als Ursprungsgebiet des Kartoffelanbaus.

Durch die milden Wassertemperaturen fühlen sich hier auch viele Fische im See wohl. Doch leider werden die einheimischen Fischsorten wie z.B. der Altiplano von fremden Arten, die in den See gesetzt wurden, bedroht und immer mehr verdrängt.

Der Titicacasee hat hat eine geschichtliche und mythische Bedeutung. Der Sage nach soll der erste Inka Manco Cápac, der Sohn der Sonne und seine Schwester Mama Ocllo vom Sonnengott Inti auf die Erde geschickt worden sein, um diese zu verbessern. Auf der Sonneninsel im Titicacasee gelangten sie dann in unsere Welt. Im See befinden sich zahlreiche größere und kleinere Inseln, die noch immer bewohnt sind. Auf ihnen finden sich viele Überbleibsel aus der Inca-Zeit. Diese faszinierenden archäologischen Stätten können besucht und erkundet werden und sind einen Ausflug wert. Die bekannteste der Inseln, auch aufgrund der Inca-Legende, ist die Sonneninsel, die sich auf bolivianischer Seite des Sees befindet.

Bewohner haben sich sowohl auf den Inseln des Sees niedergelassen als auch auch am Ufer des Sees. Die wohl bekannteste und auch interessanteste Stadt am See, auf bolivianischer Seite, ist Copacabana. Die Stadt befindet sich unweit der peruanischen Grenze auf der Copacabana-Halbinsel und ist ein bekannter Wallfahrtsort. Sehenswert ist hier vor allem die wunderschöne Basílica de la Virgen morena, eine Kathedrale, in deren Inneren sich eine Madonna, geschnitzt aus dunklem Holz, befindet. Eine Prozession zu Ehren dieser besonderen Madonna-Statue findet an jedem fünften August statt. Den besten Blick über den Titicacasee hat man auf dem Berg Calvario, dem Hausberg der Stadt. In der Stadt selbst gibt es zahlreiche Marktstände und an der Plaza kann man in den Artesaníaläden schöne Souvenirs kaufen.

Besucher der Stadt können vom Strand aus sowohl die Sonneninsel, Isla del Sol, als auch die Mondinsel, die Isla de la Luna, erreichen. Ebenso bieten sich auch in dieser Gegend tolle Möglichkeiten für eine Trekkingtour, zum Beispiel auf der Sonneninsel.