La Paz und Umgebung

La Paz

La Paz, die höchst gelegene Stadt Boliviens und der Welt, befindet sich in etwa zwischen 3200 und 4100 Meter über dem Meeresspiegel, je nachdem an welchem Punkt der Stadt Sie sich befinden. Sie ist seit 1899 Sitz der Regierung Boliviens und liegt im Westen des Landes.

Gegründet wurde die Stadt im Jahre 1548, damals unter dem Namen Nuestra Senora de La Paz, was so viel bedeutet wie „Unsere Liebe Frau des Friedens“. Ausschlaggebend für die Wahl der Lage war, dass die Stadt für die Spanier so vor allem strategische Möglichkeiten bot. Die Lage auf dem Handelsweg von Potosi nach Lima, brachte der Stadt bald eine wichtige Position als Knotenpunkt der Region ein. Nicht nur auf dieser Silberroute, sondern auch auf dem Handelsweg für Coca aus den Yungas heraus wurde die Stadt zu einer wichtigen Anlaufstelle für die Reisenden. Heute ist La Paz sowohl Hauptsitz der Wirtschaft als auch von Finanzen und Industrie.

Durch ihre Lage ist La Paz eine Stadt, in der ein angenehmes Klima herrscht. Geschützt von Wind, umgeben von der Hochebene des Altiplano, liegt sie in einem Canyon des Río Chokeyapu. Dies allein lässt schon die Ankunft zu einem faszinierenden Ereignis werden, sobald Sie den Talkessel, in dem die Stadt liegt erreichen. Es erwarten den Reisenden viele unterschiedliche Gebäude und Straßen, von einfachen Ziegelhütten der Indios im Süden, bis zu Villen, die sich gut einen Kilometer unterhalb befinden. Die verschiedenen Stadtteile, in denen sich die kontrastreichen Bauten befinden, laden zu einem Spaziergang ein und ermöglichen so einen Einblick in die Lebenswelt von La Paz. Vor allem nachts ermöglicht die Stadt ihren Besuchern ein atemberaubendes Bild. Ein Lichtermeer, das sich über gut 1000 Meter Höhenunterschied erstreckt, erleuchtet La Paz.

Im Zentrum der Stadt befinden sich neben verschiedenen Kirchen auch zahlreiche Museen, die Sie bequem zu Fuß erkunden können und die einen Besuch wert sind. Ebenso bietet La Paz eine ausgeprägte Kulturszene, die Theaterszene zählt zu den reichsten Boliviens.
Ein Besuch der Einkaufsstraße Calle Sagárnaga lohnt sich ebenfalls. Sie ist sehr beliebt und bietet eine breite Facette an bolivianischer Handwerkskunst. Eine Begegnung der etwas anderen Art erfahren die Besucher auf dem Hexenmarkt, der sich in der Calle Linares befindet und auf dem neben Heilkräutern und Glücksbringern auch diverse Pülverchen und Elixiere gekauft werden können.

Für das leibliche Wohl ist in La Paz ebenso bestens gesorgt. Ob internationale Küche oder nationale Küche, in den örtlichen Restaurants wird jeder Geschmack bedient und kleine Cafés laden zum Aufwärmen ein.

Die Umgebung von La Paz

Wie zuvor erwähnt bietet die Lage von La Paz eine eindrucksvolle Landschaft. Die tiefen Täler und Canyons, die hohen Berge, all das bietet dem Besucher ein eindrucksvolles Landschaftsbild und lädt zu Ausflügen ein. Die Umgebung der Andenmetropole bietet eine Vielzahl von Orten, die sowohl zu Halbstags-, aber auch zu Ganztagsausflügen einladen.

Das Valle de le luna, das “Mondtal”, bietet eine wunderbare Landschaft, geprägt von Säulenpyramieden und bizarren Steinformationen, lädt nahe der Stadt zu einem Ausflug ein, sollte jedoch in einer organisierten Tour vorgenommen werden, aufgrund der Kleinkriminalität und natürlich aus Sicherheitsgründen.

Geht die Fahrt Richtung Südosten, stößt man auf La Muela del Diablo, den prägnanten Teufelszahn, der die Gegend überragt und zum bizarren landschaftlichen Bild beiträgt. Diese Gegend ist für Wanderer und Kletterer gut geeignet, da sich hier eine gute Möglichkeit bietet die eigene Höhenverträglichkeit zu testen. In der Nähe befindet sich ein kleiner Ort namens Mallasa. Unternimmt man einen Rundgang, führt dieser die Besucher in den hübschen Ort.

Ebenfalls südöstlich von La Paz befindet sich das Valle de las Ánimas, das Tal der Seelen. Seinen Namen erhielt das Tal aufgrund seiner Gesteinsformationen. Hunderte von Felsspitzen ragen in Reihen aus dem Boden. Einige sehen wie versteinerte Seelen aus und bieten dem Besucher ein imponierendes Bild. Hier lohnt sich ein Rundgang, da es viel zu entdecken gibt. Die Tour beginnt bei Ovejujo und führt dann durch ein ausgetrocknetes Flusstal. Steilwände und die Felsformationen führen zu einem faszinierenden Panoramablick über La Paz. Soll es noch ein Stück weitergehen, so erreicht man bald den Palca-Canyon, dessen Merkmal das dortige auffallende rote Gestein ist, das sich farblich von der sonstigen Umgebung abhebt.

Inti Illimani, ein Berg von etwa 6439 Metern Höhe, überragt imposant die Landschaft und ist durch seine drei Gipfel, die schneebedeckt sind, schon von Weitem zu erkennen.

Ein weiterer Gipfel, der einen Ausflug wert ist, ist der Gipfel des Chacaltaya. Der 5320 Meter hohe Gipfel und sein Gletscher galten einst als das höchste Skigebiet der Welt, jedoch ist der Gletscher seit 2009 verschwunden. Dennoch bietet der Gipfel eine atemberaubende Aussicht über die ihn umgebende Bergwelt und kann bestiegen werden.

Reichen Ihnen die gängigen Rundführungen jedoch nicht aus, da sie körperlich noch aktiver sein wollen, so finden Sie in der näheren Umgebung von La Paz Treckinggebiete, z. B. im 70 Kilometer entfernten Laguna Chiarkota, westlich von La Paz.