Geschichte Boliviens

Bolivien blickt, wie viele Länder Lateinamerikas, auf eine bewegte Geschichte zurück:

Die wohl bedeutendsten präkolumbianischen Kulturen waren die Tiwanacu, die um 1500 v. Chr. bis 1.200 n.Chr. den Titicacasse besiedelten und die Inka, dessen Reich zu seinen Hochzeiten Peru, Bolivien, Ecuador und Nordchile umfasste.

Die spanische Eroberung begann im Jahr 1531 unter Francisco Pizarro und nach zwei Jahren wurde das Gebiet unter dem Namen „Alto Peru“ bekannt, was Hochperu bedeutet. 1544 entdeckten die Spanier in Potosí reichhaltige Silbervorkommen. In den dortigen Bergminen bedienten sich die Spanier zwei Jahrhunderte lang am dortigen Silbervorkommen.

Die Erlangung der Unabhängigkeit von der verschwenderischen Spanischen Kolonialverwaltung nahm schließlich in der Person Antonio José de Sucre, Leutnant von Simon Bolivar, im Kampf von Ayacucho 1824 Gestalt an. Ein Jahr später wurde Bolivien formell zur Republik erklärt und nach dem Unabhängigkeitskämpfer Simon Bolívar benannt. Die Bolivianer feiern ihre Unabhängigkeit und somit Nationalfeiertag am 6. August 1925.

Schon immer war das bolivianische Territorium bei seinen Nachbarn begehrt. Im sogenannten Pazifik- oder Salpeterkrieg (1879 – 1884) eroberte Chile 850 Kilometer der bolivianischen Küste und nahm dem Land so den Zugang zum Meer. Nur kurze Zeit später begannen auch die Nachbarländer Brasilien, Argentinien und Peru an den Grenzen des Landes zu rütteln.

Im 20. Jahrhundert wurde der populäre Movimiento Nacionalista Revolucionario (MNR) gebildet, gefolgt von der Aprilrevolution des Jahres 1952 und 1964 wurde der MNR durch einen Putsch einer Militärjunta unter General René Barrientos abgelöst. Danach folgten verschiedene Militärregimes bis im Jahre 1982 das linke und zivile Movimiento de la Izquierda Revolucionaria (MIR) gewählt wurde und die Macht übernahm. Paz Estenssoro übernahm drei Jahre später die Macht und begann sofort drastische Sparmaßnahmen durchzuführen. Er wollte dadurch versuchen den Inflationsrekord von 35 % p. a. zu bremsen.

Am 18. Dezember 2005 wurde Evo Morales zum neuen Präsidenten des Landes gewählt. Er war der erste Indigene, der diese Stellung einnahm.