Der Osten

Östlich von Santa Cruz erstreckt sich ein bis heute fast unberührtes Savannen- und Dschungelland, die sogenannte Chiquitania. Dieses Areal, das durch die anhaltende wirtschaftliche Erschließung vermutlich mehr und mehr Gefahr läuft seine zahlreichen und wunderschönen Naturschätze zu verlieren bietet seinen Besuchern wundervolle Landschaften. Die Gebiete sind nicht nur unglaublich schön, sondern erzählen auch viele interessante Geschichten der Region.
Auf Ihrer Reise durch die Chiquitania werden sie viele Jesuitenmissionen sehen, die sich auf der 450 Kilometer langen Strecke verteilen. Jesuitische Missionsdörfer, die Chiquitos-Reduktionen, waren Dörfer, die um die Zeit um 1750 gegründet wurden. Hier lebten die Guaraní- bzw. Chiquito-Indianer, doch verließen die Spanier viele der Dörfer bald wieder und so waren um 1767 eine große Zahl der Dörfer schon wieder verlassen. Die Bewohner, die zurückblieben, wurden Mitte des 19. Jahrhunderts von der bolivianischen Armee angegriffen.
Heute sind diese kleinen Ortschaften noch immer bewohnt, doch herrscht in ihnen eher ein verschlafenes Leben. Von den in der wunderschönen hügeligen Landschaft gelegenen Ortschaften zählen sechs Dörfer seit 1990, aufgrund ihrer einzigartigen und beeindruckenden Kirchenbauten, zum UNESCO Weltkulturerbe. Zusätzlich stehen sie unter einem weiteren besonderen Schutz als ‚pueblos vivos‘, als lebendige und authentische Dörfer. So können Sie bei Ihrem Besuch in den Dörfern noch heute die einzigartige Chiquitano-Kultur erleben. Ebenso einzigartig und hörenswert ist die in den Dörfern entstandene Barockmusik.
Der Nationalpark Noel Kempff Mercado befindet sich im Osten Boliviens und ist nach dem Madidi-Nationalpark der wichtigste und größte Nationalpark des Landes. Der Park bietet seinen Besuchern eine unberührte, ursprüngliche Landschaft, geprägt von Tafelbergen und roten Tälern, von dichtem Urwald, aber auch weitere unglaublich faszinierende Landschaften und eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzen- und Tierarten. Hier können Sie in fünf unterschiedlichen Ökosystemen noch Tieren begegnen, die woanders bereits ausgerottet sind. Daher ist der Zweitname, den der Park wegen des Romans von Sir Arthur Conan Doyle erhielt tatsächlich berechtigt: „Die vergessene Welt“.
Am einfachsten und auch schnellsten erreichen Sie den Park, der inzwischen zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, mit dem Flugzeug. Jedoch erkennen Sie auch aus der Luft am besten, wie sehr die faszinierenden Landschaften auf brasilianischer Seite schon unter der intensiven agrarischen Nutzung gelitten haben und zerstört wurden.
Im Park selbst können Sie auch das ehemals größte Kokain-Labor des Landes besichtigen.
Im Südosten Boliviens kann der Gran Chaco besucht werden sowie eine Reihe von Mennoniten-Missionen. Leider ist es in dieser Gegend Boliviens noch relativ schwer weitere und vor allem noch recht unerforschte Sehenswürdigkeiten zu besuchen, da es hier noch keine ausreichende Infrastruktur gibt.